Pressestimmen
Blickpunkt - 10. Dezember 2020
Der Stadtchor Jüterbog bleibt stumm
Keine Weihnachtskonzerte in diesem Jahr
Jüterbog. Mit der Corona-Krise kam im März 2020 auch für uns als Stadtchor Jüterbog e. V. die Chorarbeit von heute auf morgen zum Erliegen. Der Stopp kam sehr unvermittelt und stellte auf einmal unsere gesamte Jahresplanung infrage.
Seitdem haben die 32 Sängerinnen und Sänger verschiedene Gefühlsphasen durchlaufen. Am Anfang war es sehr ungewohnt, keine Proben mehr zu haben. Das gemeinsame Singen fehlte allen – uns Sängern wie auch unserer Chorleiterin Irma Heistermann. Sechs geplante Konzertauftritte in Jüterbog und im gesamten Landkreis mussten kurzerhand abgesagt werden. Das tat schon weh, fiel doch dem Verein damit auch die wichtigste Finanzierungsquelle weg.
Ab Juli konnten wir uns endlich wieder zum Proben im Hof des Kuturquartiers Mönchenkloster treffen. Die Freude war groß. Jedoch war das Singen mit zwei Metern Abstand voneinander und ohne Akustik schon eine besondere Herausforderung. Als die Witterung das Proben im Freien nicht mehr zuließ, konnten wir mit entsprechenden Hygienemaßnahmen in den Räumen des Kulturquartiers proben und auch unser Chor-Projekt-Wochenende in der Jugendherberge Wittenberg im September war noch möglich. Dann, im November, kam erneut ein Probenverbot. Unsere Chorleiterin hatte die Idee, wie unsere Proben weiter funktionieren können, auch wenn sich der Chor nicht mehr treffen kann. So verschickte sie Übe-Dateien für die einzelnen Stimmen - sozusagen als Hausaufgaben - um alleine zu proben. Wir waren gerade auf der Zielgeraden für unsere Weihnachtskonzerte am 1. und 3. Advent.
Alle Vorbereitungen waren getroffen: ein Hygienekonzept erarbeitet, die Plakate gedruckt, der Kartenvorverkauf lief. Aber dann hat das Coronavirus dem Stadtchor erneut einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Konzerte mussten kurzerhand abgesagt werden. Nicht nur eine Enttäuschung für uns, sondern auch für die vielen Besucher, die sich schon Karten gekauft hatten.
Noch können wir nicht absehen, wie lange die Zwangspause, dieser Stillstand noch sein wird und unser Chor stumm bleibt. Doch wir hoffen sehr auf die Wiederaufnahme von Proben im neuen Jahr, wollen wir doch langfristig unser 30-jähriges Bestehen im Mai 2022 vorbereiten.
Wir wünschen allen unseren treuen Zuhörern und Förderern eine schöne Adventszeit und besinnliche Weihnachtsfeiertage. Bleiben Sie gesund.
Vorstand des Stadtchores Jüterbog. e. V.
MAZ vom 8. Dezember 2020
Corona bringt Chor zum Verstummen
Die 32 Sängerinnen und Sänger des Stadtchores Jüterbog sind wieder zum Schweigen verurteilt und vermissen ihre Adventskonzerte und ihr Publikum
Von Hartmut F. Reck
Jüterbog. Es war alles so gut vorbereitet und es hätte wieder so schön sein können: Ein schlüssiges Hygienekonzept war in Zusammenarbeit mit dem Kulturquartier Mönchenkloster erarbeitet worden, man hatte unterschiedliche Ein- und Ausgänge ausgewiesen, die Sitzordnung sah nur 50 bis 60 Zuschauer beziehungsweise Zuhörer vor. Doch aus den Plänen wird jetzt nichts: der Stadtchor von Jüterbog muss aufgrund der Corona-Pandemie schweigen.
Der Jüterboger Stadtchor wollte sowohl am 1. wie auch am 3. Advent jeweils zweimal auftreten, um die Nachfrage zu decken. Selbst für ausreichenden Abstand nicht nur zwischen den Besucherstühlen, sondern auch zwischen den Sängern selbst war gesorgt. Die Mitglieder des Chores sollten sich auf zwei Ebenen, also auf der Empore und unten auf der Bühne verteilen.
"Das hatte alles gut geklungen", weiß die stellvertretende Vereinsvorsitzende des Stadtchors Jüterbog, Gudrun Riebe, zu berichten. Auch organisatorisch war alles gut vorbereitet, die Plakate waren gedruckt und der Kartenverkauf lief bestens.
So war man trotz Corona und all der Hygienevorschriften zuversichtlich, wieder seine traditionellen Weihnachtskonzerte am 1. und 3. Advent im Kulturquartier aufzuführen. Doch dann kam erneut der Shutdown, wozu auch das Verbot aller öffentlichen Kulturveranstaltungen zählt, um einer noch stärkeren Verbreitung des Covid-19-Virus entgegenzuwirken.
Somit endete ein auch für diesen Chor schwieriges Jahr, dessen Planung im März von jetzt auf gleich über den Haufen geworfen wurde. "Seitdem haben wir verschiedene Gefühlsphasen durchlaufen", sagt Gudrun Riebe. "Am Anfang war es sehr ungewohnt, keine Proben mehr zu haben. Das gemeinsame Singen fehlte uns allen." Obendrein mussten die ersten sechs geplanten Konzertauftritte in Jüterbog und im gesamten Landkreis kurzerhand abgesagt werden. "Das tat schon weh, fiel doch dem Verein damit auch die wichtigste Finazierungsquelle weg", so die stellvertretende Vorsitzende.
Im Sommer ging es dann wieder etwas lockerer zu. "Endlich konnten wir uns wieder zum Proben im Hof des Kulturquartiers treffen", berichtet Riebe. "Die Freude war groß, doch war das Singen mit zwei Meter Abstand voneinander und ohne Akustik schon eine besondere Herausforderung." Und als es das Wetter nicht mehr zuließ, im Freien zu proben, konnte dies unter strengen Hygieneregeln in den Räumen des Kulturquartiers fortgesetzt werden. Sogar das Chor-Projekt-Wochenende in der Jugendherberge Wittenberg im September war noch möglich. Doch dann kam im November erneut ein Probenverbot.
Wie lange die erneute Zwangspause, die den Chor verstummen lässt, noch andauern wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. "Wir hoffen sehr, dass wir bald wieder singen können", sagt Gudrun Riebe. Schließlich wolle man sich langfristig auf das Jubiläum zum 30-jährigen Bestehen des Chores im Mai 2022 vorbereiten.
MAZ und MAZ-online vom 3. Dezember 2019
Gelungener Neustart zum Advent
Jüterboger Stadtchor überzeugt mit seinem Weihnachtskonzert
Foto: MAZ
Jüterbog. Die Erwartungen waren hoch, wie die Nachfrage zeigt. Beide Weihnachtskonzerte des Jüterboger Stadtchors am 1. und am 3. Advent im Kulturquartier waren beziehungsweise sind schon lange vorher ausverkauft. Umso spannender gestaltete sich die Premiere am Sonntagabend.
Hatte sich der Chor sich nach dem Zerwürfnis und der Aufspaltung recht schnell wieder berappelt und in neuer Formation unter der Leitung von Irma Heistermann bereits das traditionelle Muttertagskonzert mit Bravour gemeistert und auch mit dem Sommerkonzert seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt, so galt es nun, den musikalischen Höhepunkt des Jahres, das Weihnachtskonzert, zu bestehen. Das Publikum spürte sogleich die Fröhlichkeit der Sängerinnen und Sänger. Ihre Freude am Singen war zu hören, zu sehen und zu fühlen. Auch die solistischen Darbietungen waren gelungen, und die Moderationen und Rezitationen der Sänger sprachen die Zuhörer direkt an, lockerten das Programm auf und boten einen angenehmen Kontrast zu dem etwas steifen Érscheinungsbild mit weißen Blusen und schwarzen Sakkos.
Anerkennenswert war die Einbeziehung der neuen Chormitglieder. Bei den Liedern, die sie noch nicht beherrschen, traten sie einfach einen Schritt zurück. Bemerkenswert der Soloauftritt von Chorleiterin Irma Heistermann mit der deutschsprachigen Version des Titelliedes von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Oft begleitete sie ihren Chor am Flügel und dirigierte ihn zugleich.
Besonders besinnlich geriet der Auftakt nach der Pause, als die Chormitglieder mit Kerzen auf die Bühne traten und sie auf dem Flügel abstellten. Endgültig in die Herzen des Publikums sang sich der Chor, als er die Zuhörer aufforderte, einfach mitzusingen. Dazu gab es ein gesondertes Textblatt. So geriet das Abschlusslied "Stille Nacht, heilige Nacht" besonders stimmungsvoll.
lor
Blickpunkt Jüterbog vom 25. Oktober 2019
„Es werden unvergessliche Konzerte!“
Im Jüterboger Stadtchor laufen die Proben für die Weihnachtszeit
Nachdem Stühle und Bänke beiseite gerückt sind, wird aus einem Konferenzraum im Stadtarchiv ein Probenraum
mit Platz für vielerlei Bewegungs-, Atem - und Gesangstrainings. Foto: fdk
Und es ist nicht zuletzt der neuen Chorleiterin Irma Heistermann aus Bardenitz zu verdanken, dass Musik und das Spiel der vielen Facetten stimmlicher Talente nun wieder den Ton angeben im Chor.
„Gesang bringt Endorphine ohne Ende, er ist Lebensgefühl und bringt Menschen zusammen“, so die Chorleiterin, deren eigener Weg in die Musik zu ihrer Kinderzeit, im Kirchenchor, an der Orgel begann. Nach erstem Staatsexamen in Kirchenmusik und einem abgeschlossenen Schauspielstudium, gehören ihr Herz und ihre Leidenschaft seit März nun auch dem Stadtchor in Jüterbog. Die Entwicklung der Stimmen, das Spiel mit den Möglichkeiten, wird bei den Proben für jede oder jeden der 29 Chormitglieder zu einer Entdeckungsreise ihrer ganz persönlichen Talente. Das kommt an, macht von sich reden und zieht so auch neue Mitglieder an - selbst Männer. Mit Tenor oder Bass ergänzen männliche Stimmen die Palette aus Alt und Sopran der Damen und sorgen so für die Chance ganz neue Wege zu gehen im musikalischen Repertoire. Und der erste Meilenstein, all dies zu zeigen, liegt nur wenige Wochen entfernt.
Am 1. und 15. Dezember, jeweils 15.30 Uhr, lädt der Stadtchor zum Konzert ins Mönchenkloster Jüterbog und wird in der eindrucksvollen Kulisse dieses historischen Hauses hören und sehen lassen, was alles möglich ist, wenn Spaß zum Gesang, Gefühl und vielerlei Stimmfarben miteinander harmonieren.
„Das Repertoire für die Weihnachtszeit steht. Und während dadurch der Chor selbst ein ganz neues Gesicht bekommt, dürfen sich die Gäste schon jetzt auf unvergessliche Konzerte freuen. Sie werden mit sich selbst in Kontakt kommen und sich von der Musik berühren lassen“, kündigt Chorleiterin Irma Heistermann an, die weiß, welche Gesangstalente in den Reihen des Stadtchores zu finden sind. „90 Prozent aller Mitglieder haben Gesangserfahrung. Wir haben aber auch etliche Neustarter dabei, die sich mehr und mehr ins Repertoire einarbeiten. Das funktioniert hier ganz stressfrei und dank des Gemeinschaftsgefühls auf ganz zauberhafte Art und Weise“, so die Chorleiterin, die mit Blick auf die Weihnachtskonzerte neben dem „Cantamos Festivo“ von Jay Althaus schon jetzt viele weitere Überraschungsmomente verspricht.
Einer, der sich wie alle anderen Chormitglieder, der Musik, dem Gesang und der Gemeinschaft verschrieben hat, ist Wolfgang Tretschok aus Dennewitz. Im Stadtchor singt er seit Anfang des Jahres, doch nicht nur dort. „Ich habe auch schon im Borgisdorfer Kirchenchor gesungen und warum ich nun hier bin, lässt sich leicht sagen. In der Truppe hier macht es einfach echt riesig Spaß“, so Tretschock, der einst als aktiver Radsportler Straßenrennen fuhr und erklärt, warum sein zweites Hobby, Funkamateur, irgendwie auch zur Leidenschaft Chorgesang passt. „Morsen im Alphabet, da braucht man Rhythmus und hier eben auch!“ Und wer sehen und hören möchte, wie sich Rhythmus, Technik und die vielen Proben all der Chormitglieder zu einem Weihnachtskonzert einen, der sollte sich schon jetzt Karten für die kommenden Konzerte sichern. Es gibt sie bereits jetzt in der Stadtinformation (03372/ 463113).
Neue Mitglieder sind immer willkommen
In den vergangenen Monaten wuchs der 1992 gegründete Stadtchor von 17 auf nunmehr 29 Mitglieder - 20 Frauen und neun Männer. „Dennoch, neue Mitstreiter sind uns immer willkommen. Ein Klangkörper wächst ja bekanntlich mit der Anzahl der Stimmen“, so Peter Polte, Vereinschef des Jüterboger Stadtchores.
Kontakt und weitere Informationen zum Stadtchor unter www. stadtchor-jueterbog.de. fdk
MAZ-Online Jüterbog vom 25. August 2019
Sommerkonzert mit dem Jüterboger Stadtchor
Foto: Uwe Klemens
Der Plan der neuen Leiterin des Jüterboger Stadtchores trägt erste Früchte. Beim Sommerkonzert in Bochow war zu hören und zu sehen, dass die Sänger deutlich lockerer unterwegs sind, als zuvor.
27 Jahre ist es her, dass eine Handvoll Bochowerinnen in ihrem Dorf die Landfrauen-Gruppe gründeten. Machen statt jammern, war damals das Motto. Den immer mehr wegbrechenden Möglichkeiten dörflicher Gemeinsamkeit setzt die ausschließlich aus Frauen bestehenden Gruppe bis heute einmal im Monat ein Mitmach-Angebot entgegen, an dem natürlich auch Männer teilnehmen dürfen.
Chor und Landfrauen sind Partner
Neben Ausflügen zu den Sehenswürdigkeiten der Region, Radtouren, Gesprächsrunden und Festen, gehört auch die Unterstützung der Kirchgemeinde bei der Veranstaltung von Konzerten zu den Angeboten. Der Stadtchor aus dem benachbarten Jüterbog gehört hierbei zu den langjährigen Partnern. Am vergangenen Sonnabend luden Landfrauen, Kirchgemeinde und Sänger erneut zum Sommerkonzert.
Etwa 60 Zuhörer lauschten im sommerlich geschmückten Gotteshaus und durften sich auch selbst als Sänger betätigen. Der Auftritt des Chores war der zweite unter der Leitung seiner neuen Leiterin Irma Heistermann. Den Chor gesanglich und im Auftreten lockerer zu machen, formulierte sie bei ihrem Amtsantritt im März. damals als Ziel. Jetzt, ein halbes Jahr später, zeigen sich die ersten Früchte.
Höchste Höhen, tiefste Tiefen
Nicht nur das Repertoire hat sich deutlich in Richtung heiter vorgetragener, populärer deutscher Volkslieder verschoben, sondern auch die Moderation. Augenzwinkernd berichten einzelne Sänger über die Vorzüge und Nachteile ihrer jeweiligen Stimmlage. „Gnadenlos“ sei die Chorleiterin, wenn es um das Erreichen höchster Höhen und tiefster Tiefen geht, klagen Sopranistinnen und Bässe. Einen sinkenden Alt aufzufangen und die immer unterbesetzten Tenöre zu retten, gelinge ihr aber immer wieder, so die Sänger.
Beim gemeinsamen Kaffee-Plausch im Pfarrgarten wurde erneut viel gelacht. Das nächste Sommerkonzert gilt als beschlossene Sache.
Von Uwe Klemens
MAZ Jüterbog vom 10. Mai 2019
Fröhlich singt’s sich am besten
Lautes Lachen und fröhlicher Gesang drangen am Mittwochabend aus den Fenstern des Jüterboger Kulturquartiers. Dass die Zitterpartie um die Zukunft des Stadtchores beendet ist, war nicht zu überhören. Nach dem Beinahe-Aus für das vor 27 Jahren gegründete Ensemble geht es dort nun mit neuer Zuversicht, neuem Elan und einer neuen künstlerischen Leiterin weiter. Die Probe am Mittwoch war die Generalprobe für das Frühlingskonzert, zu dem der Chor am Muttertag einlädt.
Konzert ist für alle eine Besonderheit
Nicht nur für die Zuhörer, sondern auch für die Sänger ist dieses Konzert ein besonderes. Nach dem Zerwürfnis Ende März, das zur Aufspaltung des Ensembles in zwei Chöre führte, stand das traditionelle Frühlingssingen eine Weile auf der Kippe. Nicht nur, weil es nun an Stimmen und einem künstlerischen Leiter fehlte, sondern auch, weil es den verbleibenden Sängern an Selbstvertrauen mangelte, wie Sängerin Gudrun Riebe schildert.
Dass man binnen weniger Tage einen neuen Leiter finden würde, hätte Anfang April noch niemand geglaubt. Da aber jeder im Chor seine Fühler ausstreckte, entstand der Kontakt zu Schauspielerin, Kirchenmusikerin und Chorleiterin Irma Heistermann. Bereits die erste Probe war für beide Seiten so etwas wie Liebe auf den ersten Blick, erzählen Riebe und ihr Chor-Kollege Peter Polte. „Die Freude am Singen ist zurückgekehrt und die Sänger haben ihr Selbstbewusstsein zurückgefunden“, schildert Riebe, die zu den wenigen im Chor gehört, die seit der ersten Stunde mit dabei sind. „Dass dieser Chor den Bach runter geht, wollte keiner von uns. Frau Heistermann hat uns die Freude am Singen und den Mut zum Auftreten zurückgegeben“, ist sich Riebe sicher.
Zaubertricks fürs Selbstbewusstein
Das Kompliment gibt die 48-jährige Chorleiterin, die seit 2012 in Bardenitz zu Hause ist, gerne zurück. „Ich habe in Jüterbog nicht nur einen sehr schönen Chorraum vorgefunden, sondern auch Sänger, die sich begeistern lassen“, schildert sie ihren ersten Eindruck. Stimme und Körpersprache zusammenzubringen, Starres aufzulösen und Neues zu wagen, seien ihre bewährten „Zaubertricks“ auf dem Weg zu einem selbstbewussten Ensemble. Wie sich das anhört, kann man am Muttertag im Kulturquartier erleben. Das Konzert beginnt um 15 Uhr, der Eintritt ist frei. Wer mag, kann den Chor mit einer Spende unterstützen. Bereits eine Stunde vor dem Konzert laden die Sänger zu einer Kaffee- und Kuchenrunde. Weitere Mitstreiter sind jederzeit willkommen.
Von Uwe Klemens
MAZ 4. April 2019
Stadtchor macht mit neuer Dirigentin weiter
Foto: Stadtchor Jüterbog
Der Schreck saß zwar tief, doch im Stadtchor hat man sich nach dem Weggang des bisherigen künstlerischen Leiters schnell berappelt und singt nun unter weiblicher Regie.
Dass es auch trotz des internen Zerwürfnisses zwischen künstlerischem Leiter und gut der Hälfte der Sänger mit dem Jüterboger Stadtchor weitergehen wird, zeigten sich die verbleibenden Mitglieder schon unmittelbar nach dem Fortgang ihres bisherigen Dirigenten Ende Februar zuversichtlich (die MAZ berichtete). Die Fragen, ob sich so schnell ein neuer Dirigent finden lässt und der Chor trotz Stimmenschwunds noch kraftvoll genug weitersingen kann, blieb.
Arbeitsreiches Wochenende
Am vergangenen Wochenende trafen sich die verbleibenden 20 Sänger in Kloster Zinna zum Chorwochenende. Aufgrund der aktuellen Lage wurde nicht nur gemeinsam geprobt, sondern auch eine außerordentliche Mitgliederversammlung abgehalten. Da Ende Februar auch Vorstandsmitglieder den Chor verließen, musste zudem ein neuer, fünfköpfiger Vorstand gewählt werden. Neuer Chef ist nun Peter Polte aus Grüna, der dem vor 27 Jahren gegründeten Chor schon seit langem angehört.
Mit der Bardenitzerin, Kirchenmusikerin und Schauspielerin Irma Heistermann hat das Ensemble inzwischen die Chorleiterfrage klären können. „Schon die erste gemeinsame Probe war der Oberhammer“, schwärmt Gudrun Riebe, die zu den wenigen Gründungsmitgliedern des Chores gehört, die immer noch mit dabei sind.
Begeistert von der „Neuen“
„Wir alle waren begeistert und mit Spaß und Freude dabei“, so Riebe. Der neuen Dirigentin zuliebe wurde die wöchentliche Probe von Montag auf Mittwoch verlegt. Wer mitmachen will, kann an diesem Tag um 19 Uhr im Kulturquartier vorbeischauen und reinhören, ob das Chorsingen etwas für ihn sein könnte. Ob das bestehende Repertoire beibehalten oder durch die neue Chefin um weitere Klangfarben ergänzt wird, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen.
Statt des traditionellen Konzertes zum Muttertag wird es am 12. Mai um 15 Uhr ein Frühlingssingen im Kulturquartier geben, bei dem sich auch die neue künstlerische Leiterin zum ersten Mal präsentieren wird. Das Motto des Frühlingssingens, „Alles neu macht der Mai“, dürfte wohl auch ein Stück weit für den Neubeginn des Chores gelten.
Auch Sänger und Dirigent, die im Februar zusammen den Jüterboger Stadtchor verließen, wollen gemeinsam weitermachen und haben sich ebenfalls bereits mehrfach zum Proben getroffen.
Von Uwe Klemens
MAZ 21. März 2019
Jüterboger Stadtchor ist im Umbruch
Foto: H. F. Reck
Der Jüterboger Stadtchor macht gerade schwere Zeiten durch. Der Chorleiter hat nach 15 Jahren gekündigt und die Vorsitzende hat ihr Amt niedergelegt und den Verein verlassen. Doch es soll weitergehen.
Der Stadtchor Jüterbog befindet sich in Auflösung. Doch bis zum Äußersten wird es wohl nicht kommen. Dennoch findet derzeit eine tiefe Zäsur in dem Chor statt, der 1992, also vor 27 Jahren, gegründet wurde.
Wie jetzt bekannt wurde, hat der Chorleiter nach 15 Jahren als angestellter Dirigent seinen Job hingeworfen und gekündigt. Daraufhin hat auch die Vereinsvorsitzende Doreen Jannek ihr Amt niedergelegt und ist Ende Februar „aus persönlichen Gründen“ aus dem eingetragenen, also gemeinnützigen Verein ausgetreten, wie sie gegenüber der MAZ auf Nachfrage bestätigte.
Frühlingskonzert wurde abgesagt
Über den Grund des Zerwürfnisses hüllen sich alle in Schweigen, und der Chorleiter möchte sich zu vereinsinternen Dingen nicht äußern. Fakt ist aber, dass deswegen das Frühlingskonzert zum Muttertag abgesagt werden musste und es noch etwa zehn weitere Mitglieder gibt, die den Chor verlassen haben.
Es hat gekracht
Kassenwart Klaus Barleben, dem Doreen Jannek sämtliche den Verein betreffenden Unterlagen übergeben hat, spricht von „unterschiedlichen Ansichten“. Es sei ein „normaler Prozess“, dass sich im Laufe der Zeit „etwas aufstaut“, was jetzt zu der Konsequenz geführt habe, dass der Chorleiter und die Vereinsvorsitzende ihre Entscheidungen so getroffen haben. „Leider“, so bestätigt Barleben, „haben uns auch andere Leute verlassen.“ Der Umgangston sei zuletzt nicht besonders freundlich gewesen, räumt Barleben ein. „Ja, es hat gekracht“, bestätigte er auf Nachfrage.
Hoffen auf Rückkehrer
Der Verein hatte bisher 37 Mitglieder, davon waren aber nicht alle aktive Sänger. Bei seinem letzten Auftritt standen noch 21 Sänger auf der Bühne. „Das waren früher schon mal fast 50“, so Barleben wehmütig. Dennoch rechnet er damit, dass einige Sänger, die den Chor schon früher verlassen hatten – wohl auch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit dem Chorleiter – jetzt vielleicht zurückkehren und womöglich neue Mitglieder gewonnen werden können.
Es geht aber weiter
„Es geht auf jeden Fall weiter“, betont Klaus Barleben. So habe am Mittwochabend wieder eine Chorprobe stattgefunden mit einer möglichen neuen Chorleiterin. Und für den 30. März wurde zu einer Mitgliederversammlung eingeladen, bei der ein neuer Vorstand gewählt werden soll. Ob die traditionellen Adventskonzerte wieder stattfinden werden, hängt von der weiteren Entwicklung ab.
Von Hartmut F. Reck